IT-Schwachstellen im Unternehmen durch Pentests erkennen

Was ist ein Penetrationstest und welchen Nutzen bietet er?

In einer Ära, in der Daten zum wichtigsten Asset jedes Unternehmens geworden sind, ist die Sicherheit Ihrer IT-Infrastruktur von essentieller Bedeutung. In der kiwiko eG befinden sich mehrere Partner, die sich auf alle Arten von Penetrationstests spezialisiert haben. Damit gewährleisten wir als IT-Expertennetzwerk, dass Kundensysteme den ständig wachsenden Bedrohungen der digitalen Welt standhalten können.

Was ist ein Penetrationstest?

Ein Penetrationstest, häufig als „Pentest“ bezeichnet, ist ein simulierter Cyberangriff auf Ihr IT-System. Dabei wird geprüft, wie widerstandsfähig Ihre Infrastruktur gegenüber potenziellen Cyberangriffen ist. Ein Pentest deckt die Schwachstellen Ihres Systems auf und identifiziert diese, bevor echte Cyberkriminelle die Möglichkeit dazu haben.

Die unterschiedlichen Arten von Penetrationstests

Es gibt eine Vielzahl von Penetrationstests, die jeweils verschiedene Aspekte Ihrer Infrastruktur ins Visier nehmen. Dazu gehören Netzwerk-Penetrationstests, Anwendungs-Penetrationstests und physische Penetrationstests. Unsere kiwiko eG Partner gestalten den Pentest-Service individuell nach den spezifischen Anforderungen und Herausforderungen Ihres Unternehmens.

  • Netzwerk-Penetrationstest: Dieser Test fokussiert sich auf die Infrastruktur des Netzwerks. Er identifiziert Schwachstellen in Firewalls, Systemen, Servern und Netzwerk-Hardware.
  • Webanwendungs-Penetrationstest: Hierbei liegt der Fokus auf Webanwendungen. Dieser Test identifiziert Schwachstellen wie Cross-Site Scripting, SQL-Injection und Session Management-Probleme.
  • Mobile Anwendungs-Penetrationstest: Bei diesem Test werden mobile Anwendungen auf Sicherheitslücken geprüft, wie z.B. unsichere Datenlagerung, Sicherheitsprobleme bei der Kommunikation und Schwachstellen in der Benutzerauthentifizierung.
  • Wireless Penetrationstest: Dieser Test konzentriert sich auf das WLAN-Netzwerk eines Unternehmens und prüft auf Schwachstellen, die drahtlose Angriffe ermöglichen könnten.
  • Physischer Penetrationstest: Bei dieser Art von Test wird versucht, physisch in eine Einrichtung einzudringen, um die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort zu prüfen. Dazu gehören Tests von Schließsystemen, Alarmen und Überwachungskameras.
  • Social-Engineering-Penetrationstest: Hier werden die menschlichen Aspekte der Sicherheit getestet. Dies kann Angriffe beinhalten, die darauf abzielen, Mitarbeiter dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben oder unberechtigten Personen den Zugang zu bestimmten Bereichen zu ermöglichen.
  • Cloud-Penetrationstest: Bei diesem Test wird die Sicherheit von Cloud-basierten Systemen und Diensten untersucht, um Schwachstellen aufzudecken, die Cloud-spezifisch sind.
  • IoT-Penetrationstest: Dieser Test bezieht sich auf Internet-of-Things-Geräte und versucht, Sicherheitslücken in diesen vernetzten Geräten zu identifizieren.
  • Red-Team-Penetrationstest: In diesem umfassenden Test simuliert ein sogenanntes „Red Team“ von externen Sicherheitsexperten einen echten Angriff auf die gesamte Organisation, einschließlich ihrer physischen und digitalen Infrastruktur.
  • Client-seitiger Penetrationstest: Hierbei handelt es sich um Tests, die auf Clients wie Webbrowser, PDF-Leser, E-Mail-Clients usw. abzielen, um Schwachstellen zu identifizieren, die durch diese genutzt werden könnten.

Worin unterscheiden sich ein interner vs. externer Pentest?

Ein Penetrationstest kann entweder von internen oder externen Perspektiven aus durchgeführt werden, die jeweils unterschiedliche Aspekte der IT-Sicherheit eines Unternehmens beleuchten.

Interner Pentest

Ein interner Penetrationstest wird von innerhalb des Netzwerks eines Unternehmens durchgeführt. Dieser Test ahmt einen Angriff nach, der von einem Benutzer mit normalem, internem Zugriff auf das Netzwerk ausgeht, beispielsweise ein Mitarbeiter oder ein autorisierter Benutzer. Der Fokus liegt hier auf der Identifizierung von Schwachstellen, die einen Angriff von innen heraus ermöglichen würden, wie etwa durch einen unzufriedenen Mitarbeiter oder durch einen Angreifer, der bereits Zugriff auf das Netzwerk erlangt hat.

Ein interner Penetrationstest trägt dazu bei, Sicherheitslücken aufzudecken, die eine Eskalation der Privilegien oder Bewegung innerhalb des Netzwerks ermöglichen. Dazu gehören ungeschützte Dateisysteme, fehlerhafte Konfigurationen und andere interne Sicherheitsprobleme.

Externer Pentest

Ein externer Penetrationstest hingegen wird von außerhalb des Netzwerks eines Unternehmens durchgeführt und simuliert einen Angriff durch einen externen Hacker. Der Test konzentriert sich auf die externe Infrastruktur des Unternehmens, wie öffentlich zugängliche Systeme, Websites und E-Mail-Server.

Ein externer Penetrationstest versucht, Schwachstellen zu identifizieren, die von einem externen Angreifer ausgenutzt werden könnten, um Zugriff auf das Netzwerk zu erlangen. Dazu gehören ungesicherte Zugangspunkte, Schwachstellen in Webanwendungen und Sicherheitsprobleme in Firewalls oder anderen Netzwerkgeräten.

Zusammen bieten interne und externe Penetrationstests ein umfassendes Bild der IT-Sicherheit eines Unternehmens und helfen dabei, sowohl interne als auch externe Bedrohungen zu identifizieren und zu mitigieren.

Wichtige Aspekte von Penetrationstests

Es ist essentiell zu verstehen, dass ein Penetrationstest kein einmaliges Ereignis ist. Vielmehr handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, da sich Cyberbedrohungen ständig weiterentwickeln. Folglich müssen auch Ihre Sicherheitstests regelmäßig durchgeführt und aktualisiert werden, um einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten.

Ziele und Vorteile von Penetrationstests

Das primäre Ziel eines Penetrationstests ist das Aufdecken von Schwachstellen in Ihren Systemen und das Erarbeiten von Lösungen zur Behebung dieser Sicherheitslücken. Der Nutzen eines Penetrationstests liegt in der signifikanten Verbesserung der Systemsicherheit, der Risikominderung und der Stärkung der Compliance-Richtlinien.

Ablauf eines Penetrationstest

  1. Planung und Vorbereitung: In dieser Phase werden die Ziele und der Umfang des Penetrationstests festgelegt. Dazu gehören Vereinbarungen über die zu testenden Systeme, die zu verwendenden Techniken und Werkzeuge, und die Grenzen, die für den Test eingehalten werden müssen.
  2. Informationsbeschaffung (Reconnaissance): Bevor der eigentliche Test beginnt, sammeln die Tester Informationen über das Ziel, um dessen Struktur und Schwachstellen besser zu verstehen. Dies kann die Sammlung von öffentlich verfügbaren Informationen (Open-Source-Intelligence, OSINT) sowie aktive Erkundungstechniken wie Scanning und Netzwerkkartierung umfassen.
  3. Bedrohungsmodellierung und Schwachstellenidentifikation: Auf Grundlage der gesammelten Informationen erstellen die Tester ein Bedrohungsmodell und identifizieren mögliche Schwachstellen, die ausgenutzt werden könnten. Dies kann mit Hilfe von automatisierten Schwachstellen-Scannern und manuellen Techniken erfolgen.
  4. Exploitation (Ausnutzung der Schwachstellen): In dieser Phase versuchen die Tester, die identifizierten Schwachstellen auszunutzen, um Zugriff auf das System zu erlangen oder die vertraulichen Daten zu extrahieren. Das Ziel ist es, die Auswirkungen einer echten Cyberattacke zu simulieren und zu verstehen.
  5. Post-Exploitation und Berichterstattung: Nachdem die Tester Zugriff auf das System erlangt haben, können sie weitere Aktionen durchführen, um die Auswirkungen des Angriffs zu bewerten. Schließlich erstellen sie einen Bericht, der die durchgeführten Aktionen, die entdeckten Schwachstellen und Empfehlungen für deren Behebung detailliert beschreibt.
  6. Behebung und Nachtest: Basierend auf den Empfehlungen des Berichts, behebt das Unternehmen bzw. der IT-Dienstleister die identifizierten Schwachstellen. Es ist zu empfehlen, einen weiteren Penetrationstest durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Schwachstellen korrekt behoben wurden und keine neuen Schwachstellen eingeführt wurden.

Ein Pentest aus der Praxis

Dank der Vermittlung durch die kiwiko eG und des danach durchgeführten Penetrationstests konnten wir sicherstellen, dass unsere Online-Plattform vor potentiellen Cyber-Bedrohungen geschützt ist. Nicht nur konnten wir Schwachstellen identifizieren und beheben, sondern wir stärkten damit auch das Vertrauen unserer Kunden, dass ihre Daten bei uns in sicheren Händen sind.

Anton Fontane, IT-Admin bei Lottoland.com.

Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus Penetrationstests

Die Ergebnisse eines Penetrationstests können vielfältig sein, da sie stark von den spezifischen Systemen und der Infrastruktur abhängen, die getestet werden. Typische Pentest-Resultate sind:

  • Ungepatchte Software: Oftmals werden ungepatchte Software oder Betriebssysteme gefunden, die bekannte Sicherheitslücken aufweisen.
  • Schwachstellen in Webanwendungen: Häufige Schwachstellen sind etwa Cross-Site Scripting, SQL-Injection oder unsichere Sitzungsverwaltung.
  • Schwache Passwörter: Es werden Accounts mit schwachen, leicht zu erratenden Passwörtern oder Standard-Passwörtern identifiziert.
  • Privilegieneskalation: Möglichkeiten für Benutzer, ihre Berechtigungen in einem System zu erhöhen, stellen ein signifikantes Sicherheitsrisiko dar.
  • Unsichere Datenübertragung und Speicherung: Sensible Daten könnten unverschlüsselt übertragen oder unsicher gespeichert werden.

Um für zukünftige Angriffe sich zu schützen werden anhand der Pentest-Ergebnisse spezifische Handlungsempfehlungen (je nach Auftrag) ausgesprochen. Das können zum Beispiel folgende sein:

  • Patch-Management: Ungepatchte Software sollte umgehend aktualisiert werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
  • Überarbeitung von Passwortrichtlinien: Unternehmen sollten Passwortrichtlinien überarbeiten und stärkere Passwörter erzwingen. Zudem sollten sie regelmäßige Passwortwechsel fördern und ein professionelles Passwortmanagement einsetzen.
  • Schulung der Mitarbeiter: Schulungen können helfen, das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken zu schärfen und Social-Engineering-Angriffe zu verhindern.
  • Überarbeitung der Berechtigungsstrukturen: Es sollte überprüft werden, wer Zugang zu welchen Daten und Systemen hat, um die Möglichkeit einer Privilegieneskalation zu minimieren.
  • Sichere Datenübertragung und -speicherung: Daten sollten immer verschlüsselt übertragen und sicher gespeichert werden, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen.

Häufige Fragen & Antworten

Wie oft sollte ein Penetrationstest durchgeführt werden?

Die Häufigkeit von Penetrationstests hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe des Unternehmens, der Art der Daten, die es verarbeitet, und der Geschwindigkeit, mit der es seine IT-Infrastruktur verändert. Ein gängiger Ansatz ist, mindestens einmal im Jahr einen Penetrationstest durchzuführen. Bei bedeutenden Änderungen an der IT-Infrastruktur oder nach einem Sicherheitsvorfall ist es jedoch ratsam, einen zusätzlichen Test durchzuführen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Penetrationstest und einer Schwachstellenbewertung?

Bei einer Schwachstellenbewertung werden automatisierte Tools verwendet, um nach bekannten Sicherheitslücken in Systemen zu suchen. Ein Penetrationstest geht jedoch noch einen Schritt weiter: Hier versuchen Sicherheitsexperten aktiv, in die Systeme einzudringen und Sicherheitslücken auszunutzen, um deren Auswirkungen zu bewerten und geeignete Abwehrmaßnahmen zu entwickeln.

Was passiert nach einem Penetrationstest?

Nach einem Penetrationstest wird in der Regel ein Bericht erstellt, der die identifizierten Sicherheitslücken, deren Risikoeinstufung und Empfehlungen für deren Behebung enthält. Es liegt dann in der Verantwortung des Unternehmens, diese Empfehlungen umzusetzen und die identifizierten Schwachstellen zu beheben. In manchen Fällen kann nach der Behebung ein erneuter Test durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Schwachstellen ordnungsgemäß behoben wurden.

Was ist der BSI-Standard für Penetrationstests und wie beeinflusst er den Ablauf eines Tests?

BSI steht für das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in Deutschland. Das BSI hat eine Reihe von Standards und Richtlinien für die IT-Sicherheit entwickelt, einschließlich solchen für Penetrationstests. Im BSI-Standard für Penetrationstests sind die Methoden und Verfahren detailliert beschrieben, die bei der Durchführung eines Penetrationstests zu befolgen sind.
Der Standard legt sowohl die organisatorischen als auch die technischen Aspekte eines Penetrationstests fest. Dazu gehört die genaue Planung und Vorbereitung des Tests, die Durchführung, die Auswertung der Ergebnisse und die Berichterstattung. Ein nach dem BSI-Standard durchgeführter Penetrationstest folgt diesen Vorgaben, um sicherzustellen, dass der Test systematisch, umfassend und sicher durchgeführt wird.

Kann ich als Administrator selbst einen Penetrationstest durchführen?

Theoretisch ist es möglich, einen Penetrationstest selbst durchzuführen, besonders wenn Sie über umfassende Kenntnisse in Netzwerksicherheit und Ethical Hacking verfügen. Es gibt eine Vielzahl von Tools und Ressourcen, die Sie dabei unterstützen können. Allerdings ist es in der Praxis oft schwierig, einen umfassenden und effektiven Penetrationstest ohne entsprechende Expertise durchzuführen.
Ein professioneller Penetrationstester hat eine fundierte Ausbildung in diesem Bereich und ist mit den neuesten Techniken und Tools zur Identifizierung von Schwachstellen vertraut. Zudem kann ein externer Penetrationstester einen unvoreingenommenen Blick auf Ihre Systeme werfen und Sicherheitslücken identifizieren, die Ihnen möglicherweise entgangen sind.
Darüber hinaus kann das Durchführen von Penetrationstests, wenn sie nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden, zu unbeabsichtigten Schäden an Ihren Systemen führen oder rechtliche Konsequenzen haben, wenn Sie ohne ausdrückliche Erlaubnis versuchen, in Systeme einzudringen. Daher wird in der Regel empfohlen, Penetrationstests von qualifizierten Sicherheitsexperten durchführen zu lassen.

Sollte ein Penetrationstest in der IT-Abteilung angekündigt werden?

Die Entscheidung, einen Penetrationstest anzukündigen, hängt stark vom spezifischen Ziel des Tests ab.

Wenn Sie testen möchten, wie Ihre IT-Abteilung auf einen unerwarteten Angriff reagiert, könnte es sinnvoll sein, den Test nicht im Voraus anzukündigen. Dies kann ein realistischeres Bild davon liefern, wie gut Ihre Systeme und Ihre Mitarbeiter auf einen echten Angriff vorbereitet sind.

Auf der anderen Seite könnte das Ankündigen des Tests dazu beitragen, sicherzustellen, dass der Test so reibungslos wie möglich verläuft und dass eventuelle Störungen minimiert werden. Außerdem könnte es dazu beitragen, Missverständnisse oder Fehlalarme zu vermeiden, insbesondere wenn Ihr Unternehmen Incident-Response-Teams oder Sicherheitsüberwachungsdienste hat, die auf Anzeichen von Angriffen reagieren könnten.

In jedem Fall ist es wichtig, sicherzustellen, dass alle relevanten Entscheider – einschließlich des oberen Managements und der Rechtsabteilung – über den Test informiert sind und ihr Einverständnis gegeben haben.

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